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Modellprojekt „Soziale Prävention der Kinder- und Jugendarztpraxis in drei Pilotkommunen in Nordrhein-Westfalen“

Einfach stark für Familien

Kinder- und Jugendarztpraxen erreichen insbesondere durch die Früherkennungsuntersuchungen („U’s“) in den ersten Lebensjahren nahezu alle Kinder und deren Eltern. Kinderärzt*innen erfahren dabei vieles von den Familien. Nicht immer handelt es sich dabei um rein medizinische Themen und Fragen. Und auch ansonsten schwer erreichbare Familien stellen hier ihre Kinder aufgrund akuter oder vermeintlich gesundheitlicher Probleme vor. In diesen Situationen sind die Eltern häufig besonders empfänglich für Beratungs- und Unterstützungsleistungen und es gibt viele Hinweise, dass diese gute Anknüpfungspunkte und Zugangsmöglichkeiten zum System  der Kinder- und Jugendhilfe bieten.

Vor diesem Hintergrund wurde das Modellprojekt zur Entwicklung und Erprobung eines systematischen Zugangsmanagements zwischen den Arztpraxen und den Frühen Hilfen initiiert. Ziel ist die Stärkung der Elternkompetenz für das gesunde Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen. Die Früherkennung von psychosozialen Belastungen und negativen Entwicklungstendenzen soll verbessert werden, um den Weg zu passgenauen und frühzeitigen Hilfen zu ebnen.

Das Projekt wird mit einer Laufzeit von 39 Monaten mit Beginn des 01.10.16 an drei Modellstandorten realisiert. In ausgewählten Kinder- und Jugendarztpraxen finden im Projektzeitraum regelmäßige Sprechzeiten der Jugendhilfe statt. Die beteiligten Kinder- und Jugendärzt*innen und die medizinischen Fachangestellten in den Praxen können Familien in belasteten Lebenslagen unkompliziert in die Sprechstunde der Jugendhilfe vermitteln, wo sie Fragen stellen und sich zu geeigneten Unterstützung- und Hilfeangeboten beraten lassen können.  Das Angebot ist für die Eltern freiwillig und kostenlos.

Die Koordination  sowohl der Beratungsabläufe für Familien mit Unterstützungsbedarf und als auch der  Kooperation der Zusammenarbeit der Netzwerkakteure vor Ort ist zentrales Element des Modells. Um die Modellstandorte bei der Umsetzung zu unterstützen und kontinuierlich zu begleiten wurde eine Projektkoordinierungsstelle beim Institut für soziale Arbeit e.V. eingerichtet.

Träger des Projektes, das vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) gefördert wird, ist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ). Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Forschungsgruppe Prävention im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).