Anlass und Hintergrund des Projektes
Im Zusammenhang mit dem Ausbau und der qualitativen Verbesserung des präventiven Kinderschutzes werden in der Bundesrepublik – ausgelöst durch Initiativen des Bundes, der Länder und von Kommunen – vielfältige Ansätze diskutiert und auch schon erprobt, die vor allem durch frühzeitige (aufsuchende) Elternkontakte informieren, Hilfen anbieten und ggf. durch kontinuierliche Begleitungen und Förderungen Familien bei der Versorgung, Betreuung und Erziehung ihrer (neugeborenen) Kinder unterstützen wollen. Die bekanntesten Beispiele für diese neuen Ansätze aufsuchender Elternkontakte sind Programme, die flächendeckend Hausbesuche bei Eltern nach der Geburt eines Kindes vorsehen. Angebote finden sich zwischenzeitlich in vielen anderen Kommunen bzw. befinden sich im Aufbau. Dabei finden sich nicht nur Zugangswege über die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe, sondern ebenso konzeptionelle Zugänge durch Einbezug ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fachkräfte der freien Kinder- und Jugendhilfeträger oder Fachkräften aus dem Gesundheitswesen.
Zielsetzungen
Das Institut für soziale Arbeit e.V. führte in der Laufzeit vom 01.05.2010 bis zum 31.04.2012 ein Praxisentwicklungsprojekt: »Aufsuchende Elternkontakte, Zielsetzungen, Wirkungen und Konzeptionen« durch. Es wurde gefördert von der Aktion Mensch und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW (MFKJKS). Das Projekt erfasste, inwieweit es sich bei den Begrüßungsdiensten rund um die Geburt um ein einheitliches Konzept handelt oder ob unterschiedliche konzeptionelle Zugänge zu verschiedenen Ergebnissen und Wirkungen führen. In erste Linie sollte das Praxisentwicklungsprojekt dabei erfassen, in welchem Umfang es gelingt, die Besuchsdienste rund um die Geburt in einen konzeptionellen Gesamtzusammenhang zu stellen und welche Wirkungen die Begrüßungsdienste als Ansatz früher Hilfen auf der Ebene der Eltern, der Fachkräfte als auch der Indikatoren in der Jugendhilfeplanung entfalten.
Beteiligte Akteure
Als Modellstandorte waren im Praxisentwicklungsprojekt beteiligt:
- Stadt Dormagen: Willkommen im Leben!
- Stadt Düsseldorf: Willkommen in Düsseldorf
- Stadt Gelsenkirchen: Begrüßungshausbesuche
- Stadt Köln: KiWi-Besuche – KinderWillkommensbesuche in Köln
- Stadt Münster: Familienbesuche
Alle Jugendämter Nordrhein-Westfalens waren im Rahmen einer Online-Befragung zu Beginn des Projektes in die Untersuchung einbezogen worden.
Das Projekt beschäftigte sich mit Fragen der Zufriedenheit der Eltern mit der Leistung, mit den Wirkungen und Folgen auf der Ebene der Fachkräfte als auch aus einer Adressaten- und Nutzerperspektive.
Auftaktveranstaltung am 26. Mai 2010: Tagungsdokumentation
Zum Projekt hat am 26.05.2010 eine Auftaktveranstaltung stattgefunden. Das Programm, die dort gehalten Präsentationen sowie das Protokoll der Abschlussdiskussion finden Sie hier.
Abschlusstagung am 17. April 2012
Am 17. April 2012 findet zum Projekt die Abschlusstagung statt, auf der das ISA die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Begleitung vorstellt und die beteiligten Projektstandorte von ihren Erfahrungen mit ihrem jeweiligen Besuchskonzept berichten. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden abschließend mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Verbänden diskutiert.
- Flyer zur Tagung mit weiteren Informationen zum Programm und zu den organisatorischen Rahmenbedingungen (PDF, 256 kB)
- Tagungsdokumentation
Zwischenergebnisse aus dem Projekt
- Günther, Christina und Frese, Désirée (2011): Aufsuchende Elternkontakte – Zielsetzungen, Konzepte und Wirkungen. Zwischenergebnisse aus dem Praxisentwicklungsprojekt zu Willkommensbesuchen in Nordrhein-Westfalen. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur sozialen Arbeit. Münster u.a.: Waxmann. S. 232-255.
- Powerpoint-Präsentation zu Zwischenergebnissen von der Fachtagung »Qualitätsentwicklung im Kinderschutz« am 19.01.2012 in Dortmund