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Auswirkungen des Ausbaus der Ganztagesschulen auf die Strukturen und Arbeitsweisen der Kinder- und Jugendhilfen in Baden-Württemberg

Anlass

Zunehmend entwickeln sich Forschungsaktivitäten zur Analyse der Kooperationsentwicklung und den Formen der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Ganztagsschulen. Es geht hierbei nicht nur um das Zusammenwirken der beiden Professionen, sondern auch um eine Neujustierung des Bildungs-, Sozial- und Erziehungswesens. Ganztagsschulen wirken sich mit ihrem zeitlichen und konzeptionellen Rahmen auf die Arbeitsweisen und Strukturen der außerschulischen Partner aus. Die Kinder- und Jugendhilfe wird davon wesentlich berührt, weil sie in den Ganztagsschulkonzepten vieler Bundesländer als vorrangiger Partner für die Umsetzung ganztägiger Organisationsformen der Schule genannt wird. Es bestehen Wechselwirkungen, die sich zwischen Konkurrenz, neuen Kooperationen und der Anregung innovativer Angebote schulbezogener Jugendhilfe, aber auch dem Leistungsabbau bewegen.

Ziel

Wie diese Auswirkungen des Ausbaus von Ganztagsschulen die Kinder- und Jugendhilfe verändern, ist noch weitgehend unerforscht. Mit einem Forschungsvorhaben in Baden-Württemberg unter dem o.g. Titel kann diese Fragestellung für dieses Bundesland nunmehr systematisch empirisch erkundet werden. Denn die Kinder- und Jugendhilfe in Baden-Württemberg ist mit dem Ausbau der Ganztagesschule genauso konfrontiert und steht vor der Aufgabe, ihre Arbeitsweisen und Konzepte in ihren Arbeitsfeldern zu prüfen und ggf. neu auszurichten.

Die Kinder- und Jugendhilfe sieht sich neuen Aufgaben und Anforderungen gegenüber. 
Ihr ist abverlangt,

  • die bestehende Struktur der Jugendhilfe gemäß den gesetzlichen Aufträgen und fachlicher Überzeugungen aufrechtzuerhalten, denn Schule und Bildung sind nur ein Referenzrahmen;
  • eine Neujustierung und Vernetzung der bestehenden kommunalen Systeme der Jugendhilfe vorzunehmen (als Voraussetzung und Folge der Kooperation mit Ganztagsschulen);
  • die Entwicklung und Etablierung neuer Kooperationsformen sowie Intensitäten und Orte der Zusammenarbeit zu initiieren;
  • die Entwicklung neuer Konzepte und Handlungsprogramme zu realisieren, und
  • ihren Auftrag, fachliche Maximen und sozialpädagogische Rahmenstandards nicht zu vernachlässigen.

Projektpartner

Das ISA führt die Studie bis Anfang 2013 im Forschungsverbund mit der Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, durch (Prof. Dr. Stephan Maykus und Virginia Dellbrügge). Initiator und Förderer der Studie ist der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) Baden-Württemberg.

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