Zertifikatskurs Jugendhilfeplanung
Die Jugendhilfeplanung wurde im SGB VIII als beteiligungsorientierte und wissensbasierte Fachplanung mit einem klaren Fokus auf die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Familien konzipiert. Zahlreiche Elemente einer modernen Sozialplanung sind hier bereits vor 30 Jahren in die Regelpraxis der kommunalen Planung eingeführt worden. Insbesondere die Beteiligung von Adressat*innen und Akteur*innen sowie die Rolle der Kommune als Moderatorin eines kommunalpolitischen und fachpolitischen Steuerungsdiskurses. Auch die Idee einer integrierten kommunalen Planung ist in diesem Konzept enthalten: Jugendhilfeplanung soll sich mit anderen kommunalen Fachplanungen abstimmen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Fachkräfte in diesem Aufgabenfeld – vor allem in Bezug auf ihre Rolle und Aufgaben innerhalb der Kommunalverwaltung und im System der örtlichen Jugendhilfe.
Vor diesem Hintergrund werden die Anforderungen an die aktuelle Planungspraxis deutlich. Für eine Etablierung der Jugendhilfeplanung als unverzichtbares Planungs- und Steuerungsinstrument auf kommunaler Ebene ist es notwendig, dass sie Basisdaten vorhält, fortschreibungsfähige Datenkonzepte entwickelt und ein professionelles Berichtswesen ermöglicht. Zudem muss sie in der Lage sein, Planungs- und Kommunikationsprozesse zu initiieren und zu begleiten. Dazu gehört auch, über die Jugendhilfe hinaus vernetzt zu planen und komplexe Kooperationsstrategien zu implementieren, zu moderieren und zu pflegen. Von den Planungsfachkräften wird erwartet, dass sie sowohl über sozialwissenschaftliche als auch fachliche Kompetenzen verfügen und besondere kommunikative Fähigkeiten mitbringen.
Der Zertifikatskurs Jugendhilfeplanung qualifiziert für die aktuelle Praxis der Jugendhilfeplanung. Er ist zukunftsorientiert ausgerichtet und vermittelt zielgruppenspezifisch die neusten fachlichen Standards und Anforderungen. Er nimmt Bezug auf die rechtlichen sowie institutionellen Rahmenbedingungen und öffnet gleichzeitig den Blick für aktuelle und zukünftige Entwicklungen in einem vielfältigen Arbeitsfeld. Die (Weiter-)Entwicklung der beruflichen Rolle der Planungsfachkräfte nimmt über den gesamten Kursverlauf einen großen Stellenwert ein.
Die Intensivausbildung besteht aus 15 Seminartagen verteilt auf fünf Module (5 x 3 Tage). Zwischen den Seminarblöcken erledigen die Teilnehmer*innen themenspezifische Aufgaben. Integriert in die ersten vier Module bieten wir ein Coaching in Kleingruppen mit erfahrenen Berater*innen an. Im Rahmen des Abschlusskolloquiums im fünften Modul ist von allen Teilnehmenden ein eigenes Planungsprojekt vorzustellen.