Kann Prävention wirken?
Forschung zur systematischen Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen in der katholischen Kirche in Nordrhein-Westfalen (PräNRW)
Worum geht es?
Seit dem Jahr 2010 engagieren sich viele haupt- und ehrenamtliche Menschen in den fünf katholischen (Erz-) Bistümern in Nordrhein-Westfalen in der Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche sowie schutz- und hilfebedürftige Erwachsene. Ausgangspunkt für die vielfältigen Anstrengungen war das erschütternde Bekanntwerden zahlreicher Taten Sexualisierter Gewalt. Die Aufarbeitung hält an. Die (Erz-)Bistümer haben ein Forschungsprojekt beauftragt, um untersuchen zu lassen, ob und ggf. wie die Prävention wirken kann.
Das Forschungsteam besteht aus dem Institut für soziale Arbeit e. V. (ISA) in Münster, und dem SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies gGmbH, Heidelberg/Berlin. Es erfasst die bisherigen Aktivitäten und Konzepte der Präventionsarbeit und untersucht strukturelle und kulturelle Veränderungen insbesondere im Hinblick auf die
Kultur der Grenzachtung für alle
(Bewusstsein entwickeln, Aufmerksamkeit erhöhen und Schutzfaktoren stärken)Umgang mit konkreten Hinweisen
(Grenzverletzungen und Übergriffe frühzeitig erkennen, klären und beenden)
Was haben wir vor?
Das Forschungsprojekt wird in sechs Bausteinen die Präventionsarbeit der vergangenen 12 Jahre in den fünf (Erz-) Bistümern der katholischen Kirche in NRW untersuchen. In den Blick genommen werden dabei Kirchengemeinden, KiTas, Schulen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
Im Mittelpunkt stehen Perspektiven und Wahrnehmungen der Kinder, Jugendlichen, Eltern und hilfe- und schutzbedürftigen Erwachsenen sowie der Ehrenamtlichen, Fach- und Leitungskräfte. In gemeinsamen eintägigen Forschungswerkstätten (September 2023 – Januar 2024) und einer repräsentativen Online-Befragung (Februar 2024 – März 2024) werden ihre Erfahrungen und Einschätzungen einbezogen.
Um einschätzen zu können, ob Prävention bereits wirksam geworden ist, werden bekannt gewordene Fälle sexualisierter Gewalt in den Blick genommen.