Evaluation des Aufbaus der „Interprofessionellen Qualitätszirkel Frühe Hilfen (IQZ FH)“ in Nordrhein-Westfalen
Das Angebotsspektrum der Frühen Hilfen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Teilen der niedergelassenen Ärzteschaft und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit wurden vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) im Rahmen des Modellprojektes „Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen“ (IQZ FH) in Baden-Württemberg in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg erprobt, evaluiert und mittlerweile flächendeckend etabliert.
Ein IQZ FH besteht aus 6 bis 20 Teilnehmenden aus einer Region, jeweils zu gleichen Teilen aus der Kinder- und Jugendhilfe und aus dem Gesundheitssystem. Moderiert wird der IQZ FH durch ein Tandem, das sich aus einer Ärztin/einem Arzt und einer Mitarbeiterin/einem Mitarbeiter aus der Kinder- und Jugendhilfe zusammensetzt. In den Sitzungen des Qualitätszirkels werden u.a. anonymisierte Fallbeispiele der Teilnehmenden besprochen.
Auf der Grundlage der positiven Erfahrungen aus dem Modellprojekt in Baden-Württemberg hat das Land NRW mit der Etablierung der IQZ FH begonnen. Kernelement der Aufbauphase sind Ausbildungen für die Moderationstandems, die von den Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Nordrhein, vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW angeboten werden. Die Ausbildungen sowie die Gründungs- und erste Arbeitsphase der IQZ FH vor Ort werden durch das ISA evaluiert, um Hinweise für die Weiterentwicklung der Ausbildung zu erhalten und Schlussfolgerungen für die landesweite Implementierung der Qualitätszirkel abzuleiten.