Zum Inhalt springen

DialOGStandorte

„DialOGStandorte ­­– Dialog von Jugendhilfe und Schule in der Arbeits- und Lebenswelt OGS“ ist ein von der Stiftung Mercator gefördertes Projekt, das federführend vom Institut für soziale Arbeit in Kooperation mit RuhrFutur, im Zeitraum 2019 bis 2024 durchgeführt wird. Im Rahmen eines dreijährigen Qualitätsentwicklungsprozesses sollen praxisbewährte Konzepte einer kindorientierten Ganztagsbildung modellhaft mit ausgewählten Praxisvertreter*innen aus Bochum, Dortmund, Gladbeck, Hagen und Hamm entwickelt und erprobt werden. Perspektivisch sollen aus den erzielten Arbeitsergebnissen Ansatzpunkte und fachliche Leitlinien für ein „Kommunales Qualitätskonzept OGS“ abgeleitet werden. Zentrales Ziel ist eine verbesserte Rahmung und pädagogische Begleitung kindlicher Entwicklungs- und Bildungsprozesse. Leitgedanke des netzwerkförmigen Qualitätsentwicklungsprozesses ist, dass Innovation durch Partizipation und Kooperation ermöglicht wird. Zentraler Ansatz dieses Entwicklungsprozesses ist eine gemeinsame Verständigung von Schule und Jugendhilfe auf ein interprofessionell abgestimmtes pädagogisches Gesamtkonzept, welches den schulischen Vor- und Nachmittag entsprechend den kindlichen Entwicklungsbedürfnissen verbindet.

Auf der kommunalen Ebene initiiert das Projektteam einen intensiven Dialog sowie gemeinsame Entwicklungsprozesse zwischen freien und öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, den zuständigen schulischen Verwaltungseinheiten und jeweils vier „Offenen Ganztagsgrundschulen“ (OGS). Über einen Zeitraum von vier Jahren erarbeitet das Projektteam gemeinsam mit den o.g. Akteur*innen geeignete Verfahren und Strukturen, welche dazu beitragen sollen, die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule sowohl auf der kommunalen Steuerungs- und Planungsebene, als auch auf der operativen Ebene der Einzelschulen zu intensivieren und zu verstetigen. Dabei ist der Ausbau einer fach- und ressortübergreifenden Kooperation auf allen Ebenen nicht Selbstzweck, sondern im Selbstverständnis der Projektpartner*innen eine notwendige Bedingung zur Entwicklung einer kindorientierten Ganztagsbildung. Eine kindorientierte Ganztagsbildung orientiert sich in Planung und Ausführung an den Perspektiven der Kinder und deren Familien, lässt aber auch spezifische Organisationslogiken und fachspezifische Prinzipien der kooperierenden Professionen nicht außer Acht, ohne sie jedoch über die objektiven und subjektiven Entwicklungsbedürfnisse der Adressaten zu stellen.

Die kommunale Ebene:

In den Schuljahren 2019/20 bis 2023/24 finden pro Jahr in jeder Kommune vier kommunale Austauschtreffen („Intrakommunale Netzwerktreffen“) statt, an denen neben den schulischen Leitungstandems (Schulleitung und Ganztagskoordination) auch Vertreter*innen aus verantwortlichen kommunalen Verwaltungseinheiten des Schul- und Jugendhilferessorts teilnehmen. Ziele dieser kommunalen Netzwerke sind sowohl die gemeinsame Bearbeitung kommunenspezifischer Themen der Planungs- und Steuerungs- sowie der Praxisebene, als auch der regelmäßige Austausch zwischen den Vertreter*innen der teilnehmenden Ganztagsschulen und kommunalen Verwaltungseinheiten. Neben einer fachlichen Begleitung und Moderation durch das Projektteam sowie themenspezifischen Impulsen durch externe Expert*innen, ist das Prinzip des wechselseitigen Lernens von guten Lösungen, Ansätzen und erarbeiteten Konzepten ein zentraler Baustein der kommunalen Netzwerke. Dabei arbeitet die Praxisebene sowohl an einem gemeinsamen, gruppenspezifischen Oberthema, als auch an individuellen schulspezifischen Einzelzielen.

Die überkommunale Ebene:

Der fachliche Austausch zwischen den Akteur*innen aus den teilnehmenden Kommunen findet auf derPraxisebene zweimal jährlich in „Interkommunalen Netzwerktreffen - Praxis“ statt. Teilnehmende und primäre Zielgruppe sind die Leitungstandems aus den teilnehmenden Ganztagsschulen. Die thematischen Schwerpunkte dieser Netzwerktreffen sind explizit praxis- und adressatenbezogen. Um den Austausch zwischen Verwaltung und Praxis zu stärken, nehmen an diesem Format auch Vertreter*innen aus den relevanten kommunalen Verwaltungseinheiten teil. Ziele dieser „Interkommunalen Netzwerktreffen Praxis“ sind der themenspezifische Austausch über kommunale Grenzen hinaus. Auch hierbei steht das Prinzip wechselseitigen Lernens von guten Lösungen, Ansätzen und erarbeiteten Konzepten im Fokus des interkommunalen Netzwerks.

Der fachliche Austausch zwischen den Akteur*innen aus den teilnehmenden Kommunen findet auf der Planungs- und Steuerungsebene einmal jährlich in „Interkommunalen Netzwerktreffen – Steuerung/Planung“ statt. Teilnehmende sind hier ausschließlich Vertreter*innen aus den relevanten kommunalen Verwaltungseinheiten – i.d.R. Schulverwaltungsamt, Jugendamt; kommunales Bildungsbüro sowie als zuständige überkommunale Verwaltungseinheit das Schulamt. Thematische Schwerpunkte betreffen hier insbesondere die gemeinsame Planungs- und Steuerungsverantwortung von Jugendhilfe und Schule auf der kommunalen Ebene. Hierbei geht es u.a. um die Entwicklung abgestimmter Konzepte einer ressortübergreifenden Kooperation unter Berücksichtigung der jeweiligen rechtlichen und fachlichen Aufträge. Ausgewählte Akteur*innen dieses Netzwerkes berichten im Rahmen der „Intrakommunalen Netzwerktreffen“ über Inhalte dieser Netzwerktreffen, sodass zwischen allen Akteursebenen Transparenz über Vorhaben und Entwicklungsschritte gewährleistet ist.

Ein zentrales Teilziel des Projektes DialOGStandorte ist, dass sich die Arbeitsprozesse und -strukturen der aufgebauten kommunalen Netzwerke über den Projektzeitraum hinaus verstetigen und so zu einer Intensivierung der Qualitätsentwicklung auf der Planungs- und Steuerungsebene sowie auf Ebene der Einzelschulen beitragen. Darüber hinaus sollen die entwickelten Ansätze, Methoden, Strukturen und gewonnenen Erkenntnisse als Transferprodukte perspektivisch einem erweiterten Kreis inner- und außerhalb der teilnehmenden Kommunen zugänglich gemacht werden.

Gesamtlaufzeit: 01.01.2019 – 31.12.2024

Phase der Begleitung/Beratung: Schuljahr 2019/20 bis 2023/24

Projektpartner: Institut für soziale Arbeit e.V. / RuhrFutur gGmbH

Projektförderer: Stiftung Mercator

Teilnehmende Kommunen: Bochum, Gladbeck, Dortmund, Hagen, Hamm