Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Misshandlung
Forschung zu Tatbeständen und Dimensionen sexualisierter Gewalt und Misshandlungen im Sonderschulheim „Haus Maffei“ und im Heilpädagogischen Zentrum „Lohhof“
Laufzeit: August 2024 bis Juli 2026
Worum geht es?
Ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner haben berichtet, dass sie in den 1960er Jahren in einer ehemaligen Heimeinrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Landesverband Bayern von sexualisierter Gewalt und Misshandlungen betroffen waren. Der Vorstand des PWV Bayern nimmt dies zum Anlass, um das Unrecht gegen junge Menschen in ihren Einrichtungen in einer wissenschaftlichen Studie umfassend aufzuarbeiten. In die Untersuchung einbezogen werden das Sonderschulheim „Haus Maffei” sowie die Folgeeinrichtung, das Heilpädagogische Zentrum „Lohhof”. Ziel ist es insbesondere, den von Missbrauch und Gewalt betroffenen Menschen Gelegenheit zu geben, über ihre Geschichte und ihre Erinnerungen zu berichten.
Ziele und Vorgehen
Hierfür werden verschiedene Perspektiven auf die pädagogische Praxis der Einrichtungen, ihre Organisation und Verantwortung, den Kontext der Heimerziehung in Bayern und die Geschichte ihrer Bewohnerinnen und Bewohner einbezogen. Neben dem Studium von Akten und Dokumenten sind daher Interviews mit Betroffenen, ehemaligen Mitarbeitenden, Verantwortungsträgern und weiteren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geplant. Auch soll der Frage nachgegangen werden, ob Täternetzwerke die Taten begünstigt haben.
Im Forschungsprojekt werden die Lebens-, Leidens- und Bewältigungsgeschichten der Betroffenen rekonstruiert sowie die Umstände aufgezeigt, die Gewalt und Machtmissbrauch begünstigt und ermöglicht haben. Das Projekt wird geleitet von Dr. Thomas Meysen, Milena Bücken und Prof. Dr. Christian Schrapper.